Garnhalter nach Haithabu und Birka

  • Garnhalter nach Haithabu und Birka

    Material: Eichenholz

    Ort und Zeit: skandinavisches Frühmittelalter

    Anspruch: fundnah / belegorientiert

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    Sowohl in Haithabu als auch in Birka wurden Objekte gefunden, die man als 'Garnhalter' klassifiziert hat.

    Die Haithabu-Funde waren aus Eiche gefertigt, die in Birka aus Horn.

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    Horn hatte ich nicht mehr in passender Größe, dafür noch jede Menge Eiche. Teilweise bereits vom letzten Projekt schon in Scheiben gesägt, so dass ich sie erstmal nur noch in die grobe Form bringen musste.

    Die endgültige Form habe ich dann geschnitzt und alles mit Sandpapier abgeschliffen.

    Ist echt eine praktische Methode der 'Resteverwertung' ;)

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    Einige der Garnhalter habe ich mit kleinen Schnitzereien versehen. Nichts ausgefallenes, sondern schlichte Muster, wie sie sich in dieser Zeit und Region überall wiederfinden lassen.

    Die Vertiefungen wurden danach mit rußgeschwärztem Bienenwachs verfüllt.

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    Konkrete Belege für derartige Muster an Garnhaltern kenne ich nicht. Das muss man fairerweise schon sagen.

    Allerdings gibt es andererseits auch kaum ein Stück Holz aus dieser Zeit, was NICHT verziert gewesen wäre.

    Aus dem Textilhandwerk existieren Spinnwirtel, Brettchen vom Brettchenweben, Webschwerter etc., die allesamt ebenfalls mit derartigen Schnitzereien dekoriert sind.

    So fand ich Schnitzmuster an den Garnhaltern dann auch ohne konkreten Fund legitim.

    Eine weitere kleine Spielerei war durch das Eichenholz möglich. Wenn man Eisen(späne) eine Zeit lang in Essig einlegt, bildet sich Eisenessig (Eisenacetat).

    Streicht man dies auf Eichenholz so kann man förmlich dabei zuschauen, wie die Gerbstoffe im Holz schwarz werden.

    Ist ein echt cooler Effekt und wäre auch damals bereits machbar gewesen.

    Ob das irgendjemand auch praktisch so gemacht hat, kann ich nicht sagen, dafür kenne ich keinerlei Nachweise.

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    Deswegen (und wegen der unbelegten Schnitzereien) auch der relativ niedrige Anspruch des Ganzen.

    Am Ende habe ich alles noch schön mit Leinöl behandelt und etwas aufpoliert.

    Fürs Foto dann mit pflanzengefärbtem Garn bestückt. Hat heute in der Sonne farblich richtig geknallt :)

    Zeitaufwand: zwei Abende ganz entspannt beim Fernsehen nebenbei, davon relativ viel Zeit für das Schnitzen.

  • Garnhalter nach Haithabu und Birka

    Konkrete Belege für derartige Muster an Garnhaltern kenne ich nicht. Das muss man fairerweise schon sagen.

    Allerdings gibt es andererseits auch kaum ein Stück Holz aus dieser Zeit, was NICHT verziert gewesen wäre.

    Aus dem Textilhandwerk existieren Spinnwirtel, Brettchen vom Brettchenweben, Webschwerter etc., die allesamt ebenfalls mit derartigen Schnitzereien dekoriert sind.

    So fand ich Schnitzmuster an den Garnhaltern dann auch ohne konkreten Fund legitim.

    Zum einen, gefällt mir deine Arbeit sehr gut, aber ich hätte gerne einen Tipp, wo du die verzierten Brettchen gefunden hast.
    Dankeschön.

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