Das Schwert im Bürgertum

  • Das Schwert war nur Adeligen vorbehalten...

    Nur Ritter durften ein Schwert tragen...

    Wer kennt diese Aussagen nicht, ich will sie auch vor Beginn der Neuzeit nicht glauben.

    Spätestens mit Beginn der Arbeitsaufteilung durch unterschiedliche Berufszweige, konnten Schwerter vergleichsweise günstig produziert werden.

    Ich persönlich gehe davon aus, dass -soweit es kein explizites Verbot gab- jeder Bürger der es wollte- ein Schwert besaß.

    Ich weiss von Einschränkungen des Tragens von Schwertern im Bayrischen Landfrieden, mehr ist mir bisher nicht durch Quellen bekannt.

    Den Grund für die Verbreitung des Langen Messers, würde ich persönlich eher im niedrigeren Preis und einer gewissen Modeerscheinung sehen.

    Habe hier mal die Kosten rausgesucht die Andrej von Geschichtsfenster und die KSK 1475 für Ausrüstung ermittelt haben.

    Eine Armbrust mit Winde: 5-6 Gulden,

    Helm: 1,5-3 Gulden,
    Brustplatte: 2 Gulden,
    Brust, Rücken und Helm. 6 Gulden
    Spieß: 0,5 Gulden
    Langes Messer: 0,5 Gulden
    Schwert: 1 Gulden

    Im Grunde sind also nahezu alle Ausrüstungsgegenstände teurer als ein Schwert.

    Mir geht es hier vorallem um Einhandschwerter, welche Bürger der Selbstverteidigung wegen getragen haben/ haben könnten.

    Das Lange Schwerter oder Schlachtschwert waren natürlich nur in bestimmten Kontexten zu gebrauchen.

    Wie seht ihr das :?: Habt ihr vielleicht sogar Quellen dazu :?:

  • Ich bin gerade dabei, ein paar Quellen zu diesem Thema zu sammeln. So weit, kann ich sagen, dass es nicht einfach ist. Zum Beispiel, oft sprechen Leute einfach von Waffen und Schwertverbote, aber man könnte gleichzeitig verpflichtet eine Waffe zu besitzen, aber verboten ihn zu tragen.

    Quellen:

    Der Bauer im Bild des Mittelalters von Siegfried Epperlein 1975 DDR

    Laut Epperlein erwähnten die Kaiserchronik ein Verbot gegen Schwerter tragen für Bauern. Auch in Reichslandfrieden Friederich I. 1152 waren Bauren verboten einen Spieß oder Schwert zu tragen.

    Der rheinfränkisches Frieden 1179 hat aber ein Bauer erlaubt Schwerter zu tragen außerhalb des Dorfes.

    Bayerische Landsfrieden 1244 sollen Panzer, Eisenhut, Koller, Joppen, Messer und kriegerischer Schmuck nur beim sonntäglichen Kirchgang getragen werden. Am Wochentag soll der Bauer Messer oder Reutil tragen.

    In 1256 und 1244 soll die Bauern wieder den Waffen verboten sein, aber Epperlein gibt keine Quelle dafür.

    Kaufmannsgilden des Mittelalters Alfred Doren 2022

    In Gent dürfte nur durch Reisende Kauffmänner Schwerter tragen, und dazu auf eine bestimmte Art und Weise.

    Gewalt im Mittelalter Cornelia Herberichs, Manuel Braun

    Ich habe es nicht durchgelesen, aber es gibt vieles über Waffenregelungen. In Basel waren Schwerter jeder verboten innerhalb der Stadt ein Schwert, langes Messer oder Degen zu tragen, wenn es länger war als der Messstock am Rathaus. Es gab verschiedene Ausnahmen.

    Das Waffenrecht der Bauern im Mittelalter Hans Fehr
    Ich habe nur angefangen, diese Werke zu lesen, sodass ich nicht viel dazu schreiben kann.

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