Das Thema beschäftigt mich gedanklich immer wieder einmal : Mischfarben
Ich denke da an Orange, Oliv, Schmutzig Rose, blass Grün, allgemein verwässerte Farben.
Da Werkstätten sicherlich schon immer Gewinnorientiert gearbeitet haben, wird man vielleicht dünne Flotten zusammengeschüttet haben oder zu laff gefärbtes Material überfärbt haben. Möglicherweise wurden die Erzeugnisse günstiger - weil minderwertiger - verkauft. (???) Das Fundgut sagt da wenig aus, weil oft die Fundstücke und Fragmente nicht genügend auf erhaltene Farbmoleküle analysiert werden, und wenn doch, können die Stücke durch die Assimilation der Farben im feuchten Boden verfälscht sein. Trocken erhaltene Textilien (meist aus klerikalem Kontext) könnten verblasst sein.
Beliebt und sicherlich teuer waren Erstflotten und leuchtendes Rot, Blau, Gelb, Purpur, als Mehrfachfärbungen Smaragdgrün, Schwarz, leuchtend Lila. Halt alles was kräftig ist und schön leuchtet.
Weiter kann ich mir vorstellen, das nicht nur weiße Fasern gefärbt wurden, sondern das man beispielsweise Naturgrau oder auch Brauntöne gut überfärben kann und die natürliche Farbe als Farbverstärker wirken könnte. Ein dunkelgraues Wollgarn mit Indigo überfärbt ergab auf einer VA ein schönes Schwarzblau. Das sah sehr edel aus.
(Achtung, Naturoptische Stoffe aus dem Handel sind mit allem möglichen behandelt, das kann in die Hose gehen)
Da ich ja immer aus der Realienecke komme - gibt es Schriftquellen die etwas dazu sagen ?