Römisches Klappmesser nach Fund aus Gellep

  • Römisches Klappmesser nach Fund aus Gellep

    Größe: 10 cm

    Klingenlänge: 8 cm

    Material: Stahl und Eiche

    Region: Gellep (Krefeld)

    Zeit: ca. 1. - 3. Jh. n. Chr.

    Anspruch: fundnah / belegorientiert

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    Die Geschichte der Klappmesser reicht bis in die Antike zurück. Die ältesten bekannten Klappmesser stammen mindestens aus der frühen Eisenzeit. Ein Klappmesser mit einem Griff aus Knochen wurde beispielsweise am Fundort der Hallstatt-Kultur in Österreich entdeckt und wird auf etwa 600-500 v. Chr. datiert.

    Alle diese frühen Exemplare hatten noch keinen echten Verriegelungsmechanismus zur Arretierung der offenen Klinge. Diese wurde in der Regel lediglich durch einen strammen Sitz im Griff bzw. durch Einklemmen bei geöffneter Position fixiert.

    Aus der Römerzeit sind uns zahlreiche Exemplare erhalten, viele davon mit überaus detailliert gearbeiteten figürlichen Griffen aus Holz, Bein oder auch massiv gegossen.

    Die Vorlage für meine Rekonstruktion ist ein vergleichsweise sehr schlichter Fund aus dem Römerlager Gellep in Krefeld.

    Wie bei vielen anderen römischen Klappmessern ist auch hier der vordere Griffteil um die Achse herum mit einer Metallmanschette verstärkt.

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    Die Klingenform habe ich zunächst aus einem Flachstahl heraus gefeilt.

    Der Griff ist massiv aus Eichenholz geschnitzt mit einer langen Nut für die Klinge.

    Die achteckige Form wie beim Original schaut zwar dekorativ aus, machte aber das Anformen der Manschette ungleich komplizierter. Hier wäre ein einfacher runder Griff deutlich einfacher umzusetzen gewesen.

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    Der Stift ist aus einem Nagel gemacht, am Ende weich geglüht und vernietet.

    Das Muster am Griff hat diverse andere römische Griffschnitzereien zum Vorbild. Ob diese auch beim Original vorhanden waren lässt sich aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes nicht sagen. Ich habe sie deswegen frei dazu interpretiert.

    Das Holz ist mit Eisenessig behandelt, wodurch die Eiche fast schwarz wird. Am Ende habe ich das Holz noch geölt und etwas poliert.

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    Zeitaufwand: gute vier Stunden

    Bildquelle Originalfund: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…lep_Germany.jpg

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