Kleiner Bronze-Eimer aus Gotland

  • Bronze-Eimer aus Gotland

    Material: Bronze

    Durchmesser: ca. 12 cm

    Höhe: ca. 7 cm

    Datierung: Wikingerzeitlich

    Fundort: Gotland

    Original: SHM 21301

    2023-11-17-13-42-01-094~2.jpg

    IMG_20231117_135331653~2.jpg

    GridArt_20231117_141437384.jpg

    Heute möchte ich Euch gerne mit diesem kleinen Bronze-Eimer ein weiteres sehr ausgefallenes Exemplar wikingerzeitlicher Gefäße aus Gotland zeigen. Auch dieses diente zuletzt zur Aufbewahrung eines Hortfundes.

    In ‘Die Schatzfunde Gotlands zur Wikingerzeit’ wird der Eimer wie folgt beschrieben:

    “Ein kleines Kupfergefäß mit Griffen... Ist auf Gotland 1810, gefüllt mit anglosächsischen, deutschen und kufischen Münzen, angetroffen worden, aber die Münzen waren unterschlagen worden. Das Gefäss ist seitdem im SHM wiedergefunden worden und erhielt im Jahre 1936 die neue Inv. Nr. 21301. Es ist ein kleines zylindrisches Gefäß aus Kupferblech mit zusammengelappter gewölbter Bodenpartie, hat Handgriffe und Henkel aus abgeplattetem Draht mit aufgerollten Enden.”

    Beim SHM ist das Material mit ‘Cu-Leg’ angegeben, also der klassischen Umschreibung für eine nicht näher analysierte Bronze.

    Die Konstruktion ist im Grunde identisch mit der Gotländischen Dose, die ich letztens gezeigt hatte. Aus einem 0,5 mm dünnen Bronzeblech habe ich zwei leicht trapezförmige Stücke für die Seitenwand geschnitten sowie ein rundes Bodenblech.

    Die beiden Seitenteile habe ich zuerst ausgeglüht, damit sie sich leicht formen lassen. Danach habe ich sie jeweils an einer Seite in Abständen von ca. 5 mm eingeschnitten, und die entstandenen Zungen abwechselnd nach oben und unten gebogen.

    Halbkreisförmig angeformt lassen sich beide Teile einfach zusammen stecken.

    GridArt_20231117_115709097.jpg

    Die Laschen werden nun zusammen gehämmert, wodurch die Blechverbindung bereits recht stabil wird.

    Im Anschluss habe ich auch die Seitenbleche an der Unterseite in kurzen Abständen eingeschnitten und nach innen gebogen. Das Bodenblech habe ich dann auf die gleiche Weise zwischen den Laschen befestigt wie die beiden Seitenwände.

    GridArt_20231117_122827330.jpg

    Im Gegensatz zu der Dose wollte ich den Eimer wasserdicht haben. Dazu habe ich zuerst alle Verbindungsstellen auf der Innenseite mit einem Flussmittel bestrichen. Dann habe ich den Eimer von außen gleichmäßig und vorsichtig mit dem Brenner erhitzt, innen ein Stück Zinn hineingelegt und schmelzen lassen. Das flüssige Zinn habe ich dann im Eimer rundherum geschwenkt, bis alle Zwischenräume ausgefüllt waren. Nach dem Abkühlen war der Eimer stabil und dicht.

    Auf den Bildern vom Originalfund schaut es so aus, als wäre die obere Kante nach innen umgebogen und dadurch stabilisiert. Also habe ich das Gleiche gemacht, das Blech oben ein paar Millimeter nach innen gefaltet und danach flach gehämmert. Schaut schön sauber aus und sorgt für Stabilität.

    GridArt_20231117_122014422.jpg

    Der Henkel ist aus einem Bronze Rundstab gearbeitet. Wie beim Original erst die Enden aufgerollt, dann den Henkel gebogen und wie beim Original beschrieben flach gehämmert.

    Die Halterungen bestehen aus einem Rest Bronzeblech und sind mit dem Eimer vernietet.

    GridArt_20231117_121531642.jpg

    Zuletzt habe ich alles gereinigt und sauber abgeschliffen.

    Zeitaufwand: zwei Abende

    GridArt_20231117_143543099.jpg

    Bildquelle: “Mårten Steinberger, Die Schatzfunde Gotlands der Wikingerzeit”

    Viktig information - Sök i samlingarna

  • Dieses Thema enthält 2 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!