Beiträge von Leonhardt

    Danke für die Tipps und den tollen Link, Katharina! Es wird also wohl auf ein Schleiertuch mit Haube hinauslaufen, beides aus Leinen. Auf Tücken kann ich verzichten. ;)

    Wenn das Tuch leinwandbindig ist, sollte es ja nicht so stark ausfransen, eine Versäuberung wäre aber wohl trotzdem schöner, zumal für eine Adelige. Sollte ich da einfach mit engen Überwendlichstichen mit feinem Leinengarn einmal rum? Oder wäre eine andere Art besser? Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich das Tuch ob meiner fehlenden Handfertigkeit verziehen könnte.

    Ich habe einen „feinen Leinenbatist“ mit 125g/m² gefunden, Fäden pro cm unbekannt. Meint ihr, dass das ginge? Batist scheint es ja um 1300 gegeben zu haben.

    Hallo,

    meine Frau (Gräfin, Ende 13. Jahrhundert) benötigt noch wat für aufn Kopp. Gebende und Rise gehen nicht, da das Kinn frei bleiben muss. Ich denke momentan an eine Haube (z. B. Richtung Birgittahaube) mit Schleier. Ich hoffe, ihr könnt mir Tipps geben. Sollte der Schleier ein Halbkreis sein, ggf. mit 10cm Zugabe an der geraden Kante? Oder eher Rechteck? Und geht um 1300 ein Seidenschleier oder muss es Leinen sein?

    Wie bereits erwähnt, ist dies auf den Referenzfotos im Internet nicht so vorhanden. Und nein, das stellt meine Aussage nicht in ein anderes Licht. Zum Beispiel ist auf den Referenzfotos das Oberleder aus einem Stück und oben mit einer Ziernaht, während bei meinen Schuhen die Ziernaht mit einem weiteren Streifen Leder, der hintergelegt worden ist, realisiert wurde. Es gibt Schnitte, die flach sein sollten, aber bei mir steil und tief. Die Ziernaht sollte durchgängig sein, bei mir ist sie das nicht.

    Nochmals Danke für eure Ratschläge!

    Hier ein vorläufiges Update: Ich hatte inzwischen auf Facebook etwas schleppenden Kontakt mit dem Schuhmacher. Ich habe ihm die Schuhe zurückgeschickt. Insgesamt habe ich 13 Mängel festgestellt, abgesehen von der Passform vor allem auch auch die Verarbeitung. Ein Beispiel kann ich hier bestimmt zeigen, ohne durch das Modell den Schuhmacher kenntlich zu machen: An der Ferse steht außen auf der Höhe der Sohle ein Streifen Leder über, der aussieht, als sei vergessen worden, ihn abzuschneiden. Auf den Beispielbildern im Internet ist das nicht so. Meint ihr auch, dass das seltsam aussieht?

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    Danke für eure vielen Kommentare und Ratschläge.

    Ja, ohne Namen zu nennen, es ist ein auch hier gut bekannter Spezialist für mittelalterliche, wendegenähte Schuhe im Preissegment jenseits der 300 Euro.

    Die Maße hat er an einem heißen Tag am frühen Abend genommen, nachdem eine circa zehnstündige Autofahrt etwa drei Stunden her war (klingt komisch, ich will es nur erwähnen, weil es ja Auswirkungen auf die Schuhgröße haben könnte). Passen tun die Schuhe jetzt aber zu keinem Zeitpunkt, weder morgens noch abends.

    Selbst dehnen möchte ich die Schuhe noch nicht. Vorher möchte ich dem Schuhmacher die Gelegenheit bieten, nachzubessern. Leider kommt von ihm rein gar keine Reaktion mehr. Nachdem ich von dem Problem schrieb, meinte er anfänglich, ich solle sie einlaufen. Und dass sie seitlich abstehen, könne er mit einer zusätzlichen Schnürung beheben. Das würde aber den Charakter der Schuhe komplett verändern, weil es Schlupfschuhe ohne Schnürung sind. Seither schreibt er nicht mehr zurück.

    Ob die Schuhe wirklich viel zu kurz sind, kann ich schwer sagen. Meine Füße passen erst mal rein. Wenn ich mich hinstelle, stoßen die Zehen vorne aber arg an, sodass es nach ein paar Minuten schmerzt. Und zusätzlich rutsche ich halt hinten raus. Und sie stehen am Mittelfuß oben seitlich ab.

    Hallo,

    ich habe gerade mein erstes Paar wendegenähte Schuhe bekommen, auf Maß gefertigt. Leider passen sie trotzdem nicht. Der Schuhmacher meint, ich müsse sie eintragen. Jedoch sind sie irgendwie zu kurz und schmerzen so, dass ich sie keine fünf Minuten anlassen kann. Zusätzlich rutsche ich hinten raus, und seitlich stehen sie ab, was sie nicht sollten.

    Deswegen meine Frage: Was sind eure Erfahrungen mit Schuhen?

    genauer gesagt Hochdeutsch

    Ich muss mal kurz klugscheißen. Genauer gesagt Standarddeutsch, das aus dem Hochdeutschen hervorgegangen, mit diesem aber nicht identisch ist. Hochdeutsch sind alle mittel- und süddeutschen Dialekte. Tiefstes Bairisch und das badischste Badisch sind Hochdeutsch. Sächsisch und Hessisch sind auch Hochdeutsch. Nördlich des hochdeutschen Sprachraumes liegt der niederdeutsche Sprachraum. Hochdeutsch wird wieder unterteilt in Mitteldeutsch (aus dem das Standarddeutsch entstanden ist) und Oberdeutsch. Man kann sich das annährungsweise ganz einfach geografisch merken: Norddeutsche Tiefebene = Niederdeutsch, deutsche Mittelgebirge = Mitteldeutsch, alpines Hochgebirge = Oberdeutsch.

    Wo hier einigen selbst die Werkzeuge, mit denen ihre Produkte hergestellt werden, so wichtig sind: Bedenkt, dass keines eurer Stahlprodukte, egal aus welchem Karbonstahl, historisch korrekt sein kann, da Eisen durch die Nuklearexplosionen seit den 1940ern verunreinigt ist und daraus hergestellter Stahl nie wieder so sein wird wie Stahl, der vor 1945 hergestellt wurde.