Bernstein-Anhänger nach Fund aus Birka's schwarzer Erde
Anspruch: fundnah / belegorientiert
Material: Ostsee-Bernstein
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In der schwarzen Erde von Birka wurde u.a. dieser kleine Anhänger aus Bernstein gefunden.
Das Original ist beim SHM unter der Inventarnummer 5208:1998 dokumentiert.
Bernstein an sich ist relativ leicht zu bearbeiten. Säge, Feile und Schmirgelpapier reichen völlig aus. Man muss nur etwas acht geben, dass man mit wenig Druck arbeitet, da Bernstein recht spröde ist und leicht splittert.
Aus dem rohen Stück habe ich zuerst mit der Säge die grobe Form gesägt. Danach mit nassem Schmirgelpapier (damit es nicht so staubt) die Seiten zugeschliffen.
Die Linien sind mit einem spitzen Messer vorsichtig vorgeritzt, danach mit einem stumpfen Messer nachgezogen. Die kleinen Löcher habe ich dann mit dem Dremel rein gebohrt.
Das Ganze dann mit einem weichen Tuch und Zahnpasta poliert.
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Anmerkung: Anhänger finden sich bei den Wikis fast ausschließlich in Frauengräbern. Ob sie im Alltag auch von den Männern getragen wurden, lässt sich mit Bestimmtheit nicht sagen.
Immerhin gibt es in Birka eine Handvoll Männergräber, in denen sich Bernstein-Perlen bzw. Bernsteinrohlinge finden.
Ob die Perlen als Anhänger, als Knöpfe (wie bei der Skjoldehamn-Tunika), oder als Talisman verwendet wurden, ist ebenfalls unsicher.
Immerhin gibt es bei den Gräbern von Gotland einige mit Kreuzanhängern, was zumindest einen Hinweis darauf erlaubt, dass vermutlich nicht alle Kerle damals mit blankem Hals unterwegs waren 😉
Inwieweit man das jetzt auch auf andere Regionen übertragen möchte oder kann, muss jeder für sich entscheiden.
Zeitaufwand: gut 4 Stunden