Übertragen von Stickmotiven auf den Basisstoff

  • Weil es in einem anderen Thread aufkam, der besseren Übersicht halber in einem neuen Thread - verschiedene (historische und moderne) Methoden, ein Motiv auf den Stoff zu übertragen:

    1. per Durchlichttisch

    So mache ich es meistens - das Motiv wird hinter den Stoff gelegt, beides kommt auf einen Durchlichttisch (sowas kann man sich recht einfach mit einer Glasscheibe, zwei Kanthölzern auf die man die Scheibe drauflegt und einer Glühbirne selbst basteln), Licht an und dann wird durchgepaust. Ich verwende dazu meist handelsübliche Fineliner, die wasserlöslichen Musterstifte die es im Handarbeitsbedarf gibt verblassen leider sehr schnell bzw. die Linien lösen sich bei Luftfeuchtigkeit auf - für größere Stickprojekte sehr ungünstig.

    2. mit dünnem Papier

    Motiv wird auf dünnes Papier (ideal geht die oberste Lage von mehrlagigen Papierservietten oder dünne Papiertischdecken) gemalt und mit dem runden Klemmrahmen auf dem Stoff fixiert und beim Sticken mit durchstochen und danach per Hand rausgezupft. Das funktioniert ganz gut wenn man erst nur die Umrandungen stickt und dann das Papier wegzupft. Ich mag es nicht so gern, weil ich gern die Umrandungen zum Schluss sticke, das macht ein saubereres Gesamtbild. Außerdem ist diese Methode für große Stickbilder eher ungeeignet.

    3. mit wasserlöslicher Folie

    Das funktioniert so ähnlich wie mit Papier, nur eben mit dünner wasserlöslicher Stickfolie aus dem Handarbeitsbedarf. Diese Folie ist dann besonders praktisch, wenn man zB bei dunkleren oder stärker strukturierten Stoffen nicht gut durchzeichnen oder direkt auf den Stoff malen kann. Nach dem Sticken einfach den Stoff kurz in kaltes Wasser tauchen, dann löst sich die Folie rückstandsfrei auf.

    4. per Schablone

    Dies ist eigentlich eine recht historische Methode - das Motiv wird auf Pergament vorgezeichnet und entlang der Linien werden kleine Löcher ins Pergament gestochen. Danach legt man die Schablone auf den Stoff, stäubt Kohlestaub drüber und verbindet die auf dem Stoff entstandenen Punkte. Statt mit Kohlestaub und Pergament geht das in modern auch wunderbar indem man das Motiv auf Papier einlaminiert und die Löcher in die laminierte Vorlage piekst. Dann auf den Stoff legen, mit einem Bleistift durch die Löcher "punkten" und Punkte verbinden, fertig. Diese Methode hat außerdem den Vorteil, dass man eine Motivvorlage auch mehrfach verwenden kann.

    5. Bügelstift

    Es gibt im Handarbeitsbedarf auch Bügelstifte, mit denen man das Motiv auf Papier zeichnen und dann auf den Stoff aufbügeln kann. Das habe ich persönlich noch nicht probiert, habe aber spätestens bei einem Wollgrund da so meine Zweifel ob das ein Ergebnis gibt mit dem man arbeiten kann.

    Und wie macht Ihr das? Habe ich noch eine völlig geniale Methode vergessen? Bitte gern ergänzen!

    It´s not worth doing something unless someone, somewhere, would much rather you weren´t doing it. (Terry Pratchett)

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