Beiträge von Hannyabo

    Genau.

    Ein Beispiel, Link zu Research Gate:

    https://www.researchgate.net/figure/Meroe-cup-Goblet-with-relief-decoration-Boston-Museum-of-Fine-Arts-Expedition-24971_fig1_341053834

    Der Sold wurde wohl mit sich getragen. Beim Soldaten vom Strand von Herculaneum war es das Equivavalent des monatlichen Soldes eines Prätorianers gewesen. Leider habe ich auf die Schnelle keine Infos gefunden, wo am Körper sich die Münzen befunden hatten. Bis jetzt wurde in allen Artikeln erwähnt, dass die Münzen bei der Entdeckung um den Körper verteilt gelegen haben.

    Die genaue Konstruktionsweise lässt sich so nicht rekonstruieren, die uns erhaltenen Scheiden sind aber eigentlich alle jeweils ein unverziertes Stück Leder, welches in Form geschnitten und über die Seite, oder die Schneide vernäht wurde. Oft gab es gar keine Möglichkeit zur Aufhängung und die Scheide endete bereits am Griff. Reiner Futteral also.

    Die einzige Verzierung die ich kenne, sind Fransen an der Klingenspitze.

    Die Messer wurden wohl sowieso nicht am Gürtel getragen. Die Trageweise an einer Tasche hatte ich ja bereits erwähnt.

    Es gibt auch eine Schriftquelle, die davon berichtet, dass zwielichte Gestalten ihre sica verborgen unter der Tunika, über die Schulter geschlungen trugen, um über den Ärmelausschnitt Zugriff auf das Messer als Waffe zu haben.

    Tendenziell würde ich sagen, dass Ringe die sicherste Variante für Männerschmuck sind. Torques, Armillae etc waren ja militärische Auszeichnungen und wurden an einem Gurtgestell getragen. Halsketten waren wohl eher etwas für männliche Kinder, die eine Bulla, oder auch gelochte Münzen trugen.

    Die so oft im Reenactment gesehenen Phallenanhänger sind eher dem Pferdegeschirr zuzuordnen.

    An Perlen wurden an militärischen Fundplätzen immer wieder quarzkeramische Melonenperlen gefunden. Diese sind eindeutig dem Gebrauch als Teil des Pferdegeschirrs zugeordnet. Sie finden sich aber immer auch wieder in Gräbern und zivilen Fundplätzen, meist einzeln und hatten wohl eine apotropäische Funktion.

    Daher könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Perlen vielleicht an Taschen, oder anderem Militärischen Gerät angebracht waren. Hierfür gibt es als Hinweis auch den Fund der Scheide einer dolabra, an der diese Perlen angebracht wurden.

    Tod hat zu dem Thema Videos auf seinem Kanal.

    Link zu Youtube:

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    Die Messerformen sind super vielfältig und relativ datierungsunsensibel, allerdings gibt es wie immer bei den Römern klare Formtypen die sich in der Gestaltung von Griff und Klinge abgrenzen lassen.

    Der Begriff für das kleine Messer, besonders das mit dem S-Schwung ist "sica". Messer waren Massenware es gab unter den kleinen Messern:

    Messer mit Griffplatten und Öse am Ende aus Knochen in diversen Klingenformen, beispielsweise S-Form, hochziehender Schneide, Schafsfuß, sowie lanzettförmig.

    Dann gab es "Rasiermesser" mit schafsfußförmiger Klinge. Die Griffe waren aus Bronze, Knochen, oder einem Mix aus beidem gestaltet.

    Messer mit Angel in diversen Formen waren auch bekannt.

    Vollmassiv geschmiedete Messer mit Ringöse und schafskopfförmiger Klinge waren sehr verbreitet. Es gab aber auch andere Vollmassive Messer in anderen Formen.

    Taschenmesser gab es mit aus Bronze gegossenem Griff, sowie solche mit geschnitztem Griff.

    Einen guten Überblick findest du bei Antike Tischkulturen unter Messer.

    Link zu antike Tischkulturen:

    römische Küchenmesser - Typen - Typen

    Hendrik1975 Vielen Dank für die umfangreiche Antwort, genau so etwas hatte ich mir erhofft.

    Der einfache Gürtel geht klar, ich denke, dass ich einen mehrlagigen Gürtelriemen aus Ziegenleder verwenden werde.

    Das Holz des Messergriffs müsste Apfel oder so sein, der Hersteller versprach einheimisches Holz und historischen Kleber.

    Gibt es bei den Schnitzverzierungen Datierungsansätze?

    Die Bügeltasche finde ich irgendwie 08/15, aber die Sprangvariante finde ich etwas ansprechender.

    Bei der Obertunika bin ich echt unentschieden, wobei sich die eine Guddal Tunika und die Bernuthsfeld Tunika doch irgendwie sehr ähneln. Lust hätte ich schon auch auf eine Tunika mit seitlichen Schlitzen statt Keilen.

    Zu dem Halsschlitz der Bernuthsfeld Tunika habe ich erst vor kurzem gelesen, dass der Schlitz kein Teil des ursprünglichen Designs war, sondern einen Riss darstellt, welcher bei der Restaurierung falsch als Konstruktionsmerkmal eingeordnet worden ist.

    Ich hatte ursprünglich an einer Obertunika aus krapp gefärbter leinwandbindiger Wolle mit rechteckigen Geren und seitlichen Schlitzen genäht. Der Halsausschnitt ist rechteckig mit einem seitlichen Schlitz und die Tunika reicht bis zur Mitte der Oberschenkel. Denkst Du die wäre für das ausgehende 9. Jhdt. schon verwendbar? Die Tunika enspricht eben wenig den Darstellungen der Zeit. Falls die Tunika grundsätzlich verwendbar wäre, könnte ich diese mit andersfarbigen Stoffresten noch etwas erweitern. Wie wäre es beispielsweise mit einem Latz und einem Stehkragen wie bei der Skjoldenham Tunika? Auch eine Verlängerung nach unten hin wäre möglich.

    Sind die Beinlinge nach Haithabu für meine Zeitstellung ok, oder modisch gesehen eher später einzuordnen?

    Ich frage wegen dem Mantel da der Mantel aus dem Tira Moor relativ groß war und wohl doppelt gelegt getragen wurde.

    Die Abbildungen, beispielsweise aus dem Stuttgarter Psalter zeigen aber eher kurze, einlag getragene Mäntel. Ich habe einen, etwas abgetragenen, gestückelten Mantel aus Gleichgratkörper, genäht mit Stoffen die mit Krapp, Waid und Walsnuss gefärbt wurden. Wäre dieser für eine einfache Darstellung in Ordnung, auch wenn ich ein Zottengewebe an eine Kante annähe?

    Bei der Darstellung möchte ich möglichst viele Reste verwerten :D

    epona Danke für den Hinweis, ein cooler Rucksack!

    Die angelsächsischen Hakenverschlüsse kenne ich. Gibt es auch aus dem Skandinavien der Vendelzeit.

    Der Krieger von Repton hatte im Halsbereich einen simplen Haken aus Silberblech platziert. Hierbei könnte es sich um einen Verschluss der Halskette, oder um einen Verschluss der Tunika gehandelt haben.

    Bezüglich der Hose kann ich dann wohl getrost eine Leinenhose mit Wickelbändern tragen, ohne dass es aussieht, als würde ich in "Unterwäsche" herumlaufen :D.

    Übrigens habe ich auch noch einen Streifen mit Fakepelz a la Haithabu und Schleswig, den ich gerne am Mantel anbringen würde und einen brettchengewebten Gürtel nach Oseberg. Diesen würde ich vielleicht gerne gestückelt als Borte an der Tunika verwenden.

    Halli Hallo liebe Freunde des Frühmittelalters,

    für meine Zweitdarstellung, die eines Dänen in den East Midlands Englands zwischen 870 und 875, also circa der Zeit des "Großen Heidnischen Heers" brauche ich Hilfe.

    Es ist mehr eine reine Spaßdarstellung und ich habe nicht vor allzu tief in das Thema einzutauchen, beziehungsweise mir sehr viel Literatur zu besorgen. Die gängigen Onliquellen habe ich natürlich im letzten Jahr durchforstet und denke, einen guten, oberflächlichen Überblick zu haben was das Thema angeht.

    Warum also den "Wikinger"? Meine ersten Schritte im Reenactment waren eine karolingerzeitliche Darstellung gewesen. Da Ich aber mittlerweile Bart und lange Haare trage, kommt für mich der Däne am ehesten für das 9. Jhdt. in Frage. Warum East Midlands? Es gibt Funde, die Literatur ist zum größten Teil online einsehbar und die Objekte sind relativ simpel. Ebenso hat mir die Gegend, welche ich einer Reise innerhalb von Derbyshire gesehen habe, gut gefallen.

    Ich möchte nicht alles vorgekaut haben, würde mir jedoch gerne den Segen der hiesigen Wikingerdarsteller abholen, was die nächsten Schritte angeht.

    Daher richtet sich dieser Thread besonders an Personen, welche eine wikingerzeitliche Darstellung betreiben und mir beim Aufbau der Kleidung und einigen Enscheidungen bezüglich der Ausstattung helfen können.

    Meine Darstellung soll die eines Dänen sein, welcher als Teil der Armeen und Banden, welche von den Angelsachsen als "Großes Heidnisches Heer" beschrieben wurden, nach England gekommen ist und sich dort sesshaft machen möchte. Ich strebe eher keine Kriegerdarstellung an, sondern eher etwas einfacheres.

    Meine Ausstattung wird daher keinesfalls ein Display anstreben, sondern eher funktional das abbilden, was eine Person eventuell in einem Camp mit sich trug.

    Ausstattung:

    An Trachtgegenständen habe ich eine Gewandnadel aus Bronze nach einem Fund aus dem Grabhügel 56 in Heath Wood. Diese würde ich gerne in der Ausstattung beibehalten.

    Eine angelsäschsische Scheibenfibel aus Bronze, welche circa zeitgleich ist. Diese würde ich als Beute im Beutel aufbewahren. Im Abfall des Winterlagers in Torksey wurden recht viele angelsäschsische Trachtbestandteile gefunden, welche auf Geiseln, Handwerker, Verbündete, oder einfach eine Aneignung der Mode durch die "Wikinger" hindeuten. Daher fände ich es auch nicht verkehrt, ab und zu diese Fibel zum Mantelverschluss zu verwenden.

    Zum Gürtel habe ich mehrere zur Auwahl und muss eine Entscheidung treffen. Zum einen eine einfache Eisenschnalle wie sie in der Region zuhauf gefunden wurde. In der Form und Dimensionen entspricht sie einem Fund aus Grabhügel 6 von Heath Wood. Diese hatte allerdings noch ein einfaches Beaschlagsblech und einen Riemenschieber aus Eisen. Diese überlege ich mir noch anzufertigen, Leider habe derzeit keinen Zugriff zum benötigten Werkzeug. Vielleicht werde ich mir aber auch noch jemanden suchen um die Schnalle komplett neu anzufertigen.

    Ich habe ebenso einen Gürtel im Borrestil mit einem Riemenende mit multiplen Tierköpfen, welcher meiner Kenntnis nach auf einem Fund aus Island basiert. Zeitlich würde die Gürtelgarnitur passen, regional gibt es durchaus Funde dieses Typus, beispielsweise aus York. Ich bin mir nicht sicher ob der Gürtel mit einer "einfachen" Darstellung vereinbar ist. Was meint Ihr?

    Als Schmuck habe ich eine Silbermünze aus Haithabu, ca. 825 geprägt, mit einer Augenperle aus Haithabu und einer Mosaikperle aus Norwegen. Der Repton Krieger (Derbyshire, gleiche Zeit) trug eine Kette mit einem silbernen Thorshammer, einer einfarbigen Perle und einer Augenperle. Dass verschiedene regionale Einflüsse im "Großen Heidnischen Heer" bestehen, wird in der Literatur mehrfach beschrieben, daher sehe ich in der Mosaikperle nicht allzu große Probleme. Wie seht Ihr dies?

    Lust hätte ich eigentlich noch auf einen Halsreif, wie stehen da die Chancen, dass so etwas in der Zeit von Männern getragen wurde? Die Funde sind ja eher Hortfunde, soweit ich weiß.

    An Werkzeug habe ich ein Klappmesser, was in der Form in etwa einem Fund aus Haithabu entspricht. Der Krieger von Repton hatte ebenso ein Klappmesser beigegeben bekommen. Zum schärfen dieses habe ich einen Schärfstein aus Buntschiefer, bei dem mir die Lochung aufgebrochen ist, daher etwas für den Beutel. Es handelt sich beim Material um den gleichen Schiefer aus Norwegen, welcher in Haithabu verwendet worden ist. Für den Gürtel habe ich einen Schleifstein aus Jaspis. Funde gibt es in England sehr viele. Eventuell hatte es sich um Prüfsteine gehandelt.

    Beim Feuerstahl muss ich mich entscheiden, welchen der beiden Formen ich verwenden möchte. Ich tendiere zu dem etwas asymmetrischen und würde diesen noch etwas schleifen und polieren, da er noch etwas dick ist, wenn man sich die in Spurensuche Haithabu gezeigten Feuerschläger anschaut. Der andere ist eigentlich zu dünn.

    Als Gürtelmesser habe ich ein Solches mit gekehlter, aufgebogener Klinge, wie es ja auch aus Haithabu gibt. Im angelsächsischen England war diese Form auch sehr beliebt gewesen. Es handelt sich leider nur um eine Klinge in Monostahl, statt einer verschweißten Klinge, aber Spaßdarstellung halt :D Ebenso weiß ich nicht, welches Holz für den Griff verwendet worden ist. Eventuell würde ich gerne am Griff noch eine Ritzverzierung nach Haithabu anbringen, was haltet Ihr hiervon? Für die Scheide würde ich mich ebenso an Haithabu statt an York orientieren, denkt Ihr 1,5mm starkes Rindsleder, vernäht mit Leinengarn passt?

    Des Weiteren habe ich einen Haithabu Beutel mit Verzierung in krapprotem Wollgarn aus Ziegenleder und ein Hygieneset. Der Pfriem und die Pinzette sind frei im Stil der Zeit angefertigt, für den Ohrlöffel gibt es einen beinahe exakt gleichen Fund aus Torksey. Hier würde ich mir vielleicht noch einen Kamm nach Haithabu zulegen.

    Zum Essen und Trinken habe ich eine Schale mit abgezetztem Rand, inspiriert durch Funde aus Haithabu und einen Becher, welcher ebenso auf einem Fund aus Haithabu basiert, wobei das Original eher trichterförmig ist. beides wurde aus Holz gedrechselt. In diesem Bereich brauche ich nur noch einen passenden Löffel.

    Bezüglich der Ausstattung hätte ich noch folgende Frage: Wie transportiere ich die Dinge? Schultertasche mit Holzaufhängung, oder Sack aus Leder, oder Textil?

    Zur Kleidung habe ich folgendes geplant und würde mich auch hier sehr über Euren Input freuen.

    Pillboxmütze ohne Zotten (friesischer Einfluss) in buntem 2/2 Körper.

    Tunika ohne Geren am Unterarm, aber mit dreieckige Geren seitlich am Körper. Ärmel eng und leicht überlang, damit eine Schöppung stattfindet. Bootsförmiger Ausschnitt ohne Kragen. Leinwandbindige naturbraune Wolle. An den Ärmeln und Halsausschnitt ein grünes Band angenäht, welches mit der Strickgabel erstellt worden ist. Vielleicht auch eine einfache, weite Tunika ohne Geren, wie sie in einem Monatsbild der Salzburger Handschrift dargestellt werden. Da brauche ich Hilfe.

    Untertunika aus Leinenresten, einfacher Schnitt nach Kittel von Bernuthsfeld, ohne Kragen.

    Hose aus Wolle, basierend auf den Thorsberg Funden, Skjoldenhamm etc. Am liebsten würde ich hier aber eine Leinenhose mit Beinlingen tragen, würde dies für das ausgehende 9. Jahrhundert schon passen?

    Halbschuhe nach Haithabu.

    Als Mantel würde ich gerne etwas Buntes tragen, welche Maße waren denn so gängig?

    Wickelbinden in grünem Diamantkörper, hier hatte ich irgendwo im Internet gelesen, dass es da einen Fund aus Haithabu gibt.

    Ich habe noch einen Klappenrock nach Haithabu, möchte diesen aber in der Darstellung nicht verwenden.

    Ich freue mich auf Eure Antworten und Tipps


    Verwendete Hauptliteratur:

    Kurt Schietzel: Spurensuche Haithabu

    Bestimmungsbuch Archäologie 4: Kosmetisches und medizinisches Gerät

    Dawn M Hadley, Julian D Richards: The Winter Camp of the Viking Great Army AD 872-3, Torksey, Lincolnshire

    Julian D Richards: Excavations at the Viking Barrow Cemetary at Heath Wood, Ingleby, Derbyshire

    Julia D Richards, Marcus Jecock, Lizzie Richmiond, Chaterine Tuck: The Viking Barrow Cemetery at Heath Wood, Ingleby, Derbyshire

    ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht, tendiere aber eher dazu, dass es etwas individuelles war. Die Zugehörigkeit wurde ja auf vielerlei Wegen ausgedrückt. So war wohl die Schilbemalung relativ einheitlich, auf den Schildhüllen wurde zumindest die Kohorte genannt und es gibt aber auch (dubiose) Hinweise darauf, dass Legionäre eine Tätowierung trugen, die diese als solche auswies.

    Ab der Kaiserzeit waren die Streifen ein standardisiertes Element der Formsprache römischer Soldatengürtel, bis diese durch andere Formen, Ringschnallen etc. abgelöst werden. Republikanische Gürtel waren da noch etwas schlichter. Die Gürtel der Auxiliar Reiterei waren auch schlichter und ohne Streifen gewesen.

    Die Beschläge sind auch modischen Strömungen unterworfen, das geht von den Beschlägen des Hauptriemens hin zu den kleinen phalerenartigen Beschlägen der Streifen.

    Was man bei römischem Militärequipment immer noch dazu denken muss, ist dass fast alles verzinnt war.

    Die "Erbstück" Theorie lässt sich oft auch an multiplen Inschriften an Gegenständen, beispielsweise Helmen nachweisen, welche jeweils den Besitzer und oft auch dessen Kohorte nennen.

    Die Präsenz bestimmter Legionen lässt sich oft in den Buntmetall Legierungen und der chemischen Zusammensetzung des Eisens und der Keramik nachweisen, aber so genau wird kaum ein Reenactor jemals gehen :D.

    Das schöne ist, das auch veraltete Stücke gut verwendet werden können. Gibt es viele Nachweise für, Beispielsweise ein Mainz Gladius im aktiven Dienst zum Ende des 1. Jhdts.

    Ebenso war der Pugio auch kein Standard Equipment. Manch ein Soldat trug auch ein einschneidiges Messer in gallorömischer Form, oder gar keinen Dolch. Einzig standardisiert war, dass ein Soldat ein cingulum (im Stil der Zeit) und caligae trug. Der Gürtel wurde auch bei einen unehrenhaften Ausscheiden abgenommen.

    Die Ausstattung mit Schuhen fand im 1. Jhdt aber noch über die Legion statt. Ebenso die mit Kleidung. Das Geld hierfür wurde vom Sold abgezogen. Die Versorgung war oft mehr oder minder zentralisiert gewesen, beispielsweise Ägypten für Kleidung und über die Legion bestellt worden. Dennoch konnte jeder tragen was er wollte und sich leisten konnte, oder von zuhause geschickt bekam und mit Länge der Dienstzeit wird es ein wilder Mix an Gegenständen unterschiedlicher Provinienz gewesen sein, die ein Legionär trug.