Beiträge von Adgandestrius

    Insgesamt ist das Outfit in seiner Schlichtheit glaubwürdig.

    Wenn du dich für die Kleidung speziell von Fischern interessierst, ist es meiner Meinung nach ein guter Ansatz auch die spätantike bzw. frühbyzantinische Kunst zu betrachten. Der Apostel Petrus wird manchmal als einfacher Fischer am See Genezareth abgebildet,

    Nur aus den Schriftquellen ist ein Kleidungstück namens Caracalla bekannt.

    Nach ihr erhielt auch ein besonders verrückter Kaiser (188 bis 217 n. Chr.) seinen Beinamen. Kaiser Caracalla soll das gleichnamige Kleidungsstück bei seinen Reisen durch Germanien getragen haben. Es soll sich um ein ursprünglich gallisches Kleidungsstück mit Kapuze gehandelt haben. Ob es eine Tunika mit Kapuze oder ein Mantel mit Kapuze war, ist umstritten. Der Name des Kleidungsstückes taucht nur in Zusammenhang mit dem Kaiser auf.

    Kaiser Caracalla war für seinen exzentrischen Kleidungsstil bekannt war. Auch weitere modische Fehltritte sind überliefert.

    Von Caracalla gibt es zahllose Bildnisse, etwa Münzen und Statuen. Da trägt er aber immer das typische Feldherrenoutfit.

    Eine Gleichsetzung der Caracalla mit den spätantiken koptischen Tuniken mit Kapuze wird in der Forschungsliteratur teilweise nahegelegt. Ich halte das aber aufgrund der geografischen und zeitlichen Entfernung eher abwegig.

    Einer der frühsten schriftlichen Berichte über die Verwendung von Trinkhörnern stammt von Julius Cäsar im Germanenexkurs in De Bello Gallico.

    Caesar erklärt, die Germanen würden in Silber gefasste Hörner von wilden Auerochsen als Trinkgefäße verwenden.

    Archaölogisch sind Trinkhörner jedoch schon früher nachgewiesen, fast immer große Hörner von Ur oder Wisent oder eben Nachbildungen komplett aus Metall und später auch aus Glas.

    Der Auerochse ist heute leider ausgestorben, Wisent nur beinahe.

    Zufall? ;)

    Für Trinkhörner gilt wahrscheinlich je größer desto authentischer als Faustregel. :D

    Ich habe mich intensiver mit dem Thema der Geflügelhaltung und seiner Geschichte intensiv auseinandergesetzt und muss sagen, dass es in dem Bereich sehr viele offene Fragen gibt.

    Bei den Haushühnern ist die Sache archäologisch sehr leicht nachvollziehbar, weil die Wildformen in Europa überhaupt nicht vorkommen. Bei den anderen Tierarten ist es wirklich schwierig.

    Das Grundproblem ist, dass die meisten Wildgeflügelarten leicht auch im halbwilden Zustand gehalten werden können. Gerade aus der antiken Literatur oder ägyptischen Wandmalerei ist auch gut nachvollziehbar, dass sehr viele teils exotische Tierarten schon sehr früh in Gattern und Gehegen gehalten wurden.

    Wenn eine Gesellschaft bzw. Kultur den Trick mit der Geflügelhaltung einmal raus, kann sie im Prinzip jede weitere Art von Nestflüchtern ebenfalls kultivieren. Wenn man z.B. schon Hühner oder Gänse hat, kann man spielend leicht den zahmen Glucken auch fremde Eier von Fasan, Kranich, Perlhuhn, Pfau, Rebhühnern oder eben Wildenten anvertrauen. (Aufgrund der Komplexität des Themas würde ich auch vorschlagen, die einzelnen Tierarten getrennt zu betrachten.)

    Schwierig ist in in fast allen auch die Frage, ob diese Geflügelarten wirklich domestiziert wurden oder nicht. Einige Arten werden bereits seit Jahrtausenden vom Menschen gezüchtet, haben aber kaum Domestikationserscheinungen.

    Keramik? Was hat denn eine Keramik-Flasche mit unseren gesuchten Lederflaschen zu tun?

    Nun, das besondere an der Winchester Costrel ist der Umstand, dass sie eine Lederflasche imitiert.

    Es schaut aus, als wäre sie aus einer Vorder- und einer Rückseite gefertigt, die beide ringsum miteinander vernäht sind. Man erkennt deutlich die seitlichen Nahtzugaben, wie sie für Lederflaschen typisch sind. Selbst Nähte und Nahtlöcher sind imitiert sowie Öffnungen für einen Tragegurt.

    Keramikflaschen zum Herumtragen sind jetzt gar nicht mal so ungewöhnlich - zumindest in Mittel- und Südeuropa.

    Sogenannte Pilgerflaschen tauchen bereits in der Antike im Nahen Osten auf. Der Name Pilgerflasche ergibt in der Bronzezeit natürlich wenig Sinn. Es handelt sich im Grunde um flache Tonflaschen mit kleinen Griffen. Die Grundform bleibt bis in die römische Zeit erhalten.

    Vereinzelte Funde von spätantiken Pilgerflaschen in Deutschland gelten als Importe aus dem östlichen Mittelmeerraum. Daher werden sie auch als koptischen Pilgerflaschen bezeichnet.

    Eine ähnliche Form wie diese Pilgerflaschen hatten auch hölzerne Flaschen der Alamannen wie in Trossingen und Oberflacht.

    Ich halte es daher für wenig plausibel, dass die Keramik-Flasche aus Winchester ausgerechnet eine Lederflasche nachahmt. Diese Form ist von Keramikflaschen seit der Antike in Europa bekannt.

    Es gibt natürlich auch eine Abhandlung über Flaschen bei Project Forlog:

    The Period Transport of Liquids – Projekt Forlǫg

    Dort findet ihr auch ein Foto der Cloonclose Flacket aus Irland und die Passage mit der Lederflasche aus der Grettirs Saga.

    Hier ist übrigens noch ein schönes Beispiel für mehrfach geflickte Kleidung, ich vermute mal bei einem Pilger/Bettler/Landstreicher (?)

    https://www.pinterest.de/pin/41587996549563306/

    Schwer zu sagen, was dort dargestellt wird. Das Tier ist, glaube ich, ein Fuchs.

    In der gleichen Handschrift reiten auch Hasen auf Schnecken. Den eigenartigen Humor dieser Handschrift habe ich leider nicht komplett verstanden.

    What's Up with All Those Weird Doodles in the Smithfield Decretals? - Tales of Times Forgotten
    Lots of people have seen images of the illustrations from the medieval manuscript known as the Smithfield Decretals online. Many of the images you see in…
    talesoftimesforgotten.com

    Es gibt einen erhaltenen Brief aus Vindolanda am Hadrians Wall. Inhaltlich geht es darum, dass ein Soldat neue Sandalen, Socken und Unterwäsche aus Heimat geschickt bekommt.

    Witzigerweise gibt es vom gleichen Fundort auch einen Textilfund. Diese Socke aus Vindolanda ist aus gewebten Stoff genäht.

    Der Hadrians Wall müsste eine der klimatisch ungünstigen Orte des Imperiums gewesen sein.

    Die koptischen Kleidungsstücke der Spätantike sind erstaunlich wettertauglich. Einige koptische Tuniken hatten Kapuzen. (Das sind aber häufig Kindertuniken.) Nadelgebunde Socken waren in Ägypten wohl auch verbreitet. Dabei gibt in Ägypten gar kein Mistwetter. ;)

    Naja, in Wüstenregionen sind Wollzelte nicht unüblich

    Traditionelle Schwarzzelte der Beduinen bestehen aus Ziegenhaar. Damit meine ich jetzt kein Mohair oder Kaschmir, sondern schlicht das Haar "normaler" Ziegen. Zur Herstellung von Kleidung ist diese Faser kaum geeignet.

    Mongolische Jurte bestehen aus verfilzten Kamel- oder Yak-Haaren. Auch hier werden für die Zelte ganz andere Fasern benutzt als für die Kleidung.

    Der Witz beim sogenannten Trollkreuz ist, dass die von den Herstellern und Händlern verbreiteten Gerüchte wirklich die einzigen Informationen zum Thema sind. Ansonsten gibt es schlicht gar nichts greifbares.

    Dass die schwedischen Schmiedin Kari Erlands, die moderne Trollkreuz-Tradition Ende der 1990er begründet haben soll, klingt zumindest plausibel. Informationen zu ihren Beweggründen sind mir nicht bekannt.

    Die unterstellte Verbindung zur Othala-Rune ist keineswegs harmlos, da das sogenannte "Trollkreuz" am ehesten die Nazi-Version der Othala-Rune mit zusätzlichen Füßchen ähnelt.

    In der Wikingerzeit (Jüngeres Futhark) war die echte Othala-Rune in Skandinavien übrigens bereits außer Gebrauch. Sie kam nur nur im Älteren Futhark und angelsächsischen Futhark vor.

    Durch die Umdeutung zur Othala-Rune wird das Trollkreuz jedenfalls keineswegs plausibler.

    Der Blogger fällt an einer Stelle leider selbst auf völkisch-esoterisches Halbwissen herein.

    ein Kerzenständer, der auf einer Form basiert, die vom 16ten bis ins 18te Jahrhundert im skandinavischen Raum verbreitet war, für die es allerdings keinerlei archäologische oder sonstige Nachweise aus vorchristlicher Zeit

    Es ist natürlich noch viel schlimmer. ;)

    Es fehlen sogar seriöse Nachweise für irgendeinen christlichen Julbrauch mit derartigen Kerzenständer im 16. bis 18. Jahrhundert

    Erster Nachweis für den sogenannten Julleuchter ist ein Artikel aus der Zeitung der literarischen Gesellschaft "Runa" des schwedischen Schriftstellers und Künstlers Johan August Strindberg. Dort wird ein angeblich echter alter runenverzierter Kerzenständer aus dem schwedischen Halland beschrieben.

    Strindberg selbst war an okkulten Praktiken und Esoterik interessiert und war vor allem von der Theosophie der Helena Blavatsky und der "Neue Kirche" Swedenborgs beeinflusst. Er war auch angeklagt wegen Gotteslästerung und litt später an Wahnvorstellungen.

    In diesem bereits durch und durch esoterischen Milieu wurde zuerst behauptet, es gäbe so etwas wie einen alten Julleuchter aus dem 16. Jahrhundert im schwedischen Halland und damit verbundenes Brauchtum.

    Dieser original-schwedische Esoterik-Quatsch aus dem späten 19. Jahrhundert taucht dann ein paar Jahrzehnte später beim niederländischen Esoteriker und Nazi Hermann Wirth auf. Er deutete den schwedischen Kerzenständer im Sinne seiner verschrobenen völkischen Esoterik und teilte seine "Erkenntnisse" innerhalb der SS.

    Nach Wirths entwürfen wurde die ersten Julleuchter im KZ Dachau von Häftlingen hergestellt. Jedenfalls gehe ich stark davon aus, dass die ältesten Julleuchter aus Nazi-Produktion stammen.

    Im Internet ist häufig auch von einem alten Original des sogenannten Julleuchters im Nordischen Museum Stockholm zu lesen. Dies sei der frühneutliche Kerzenständer gewesen, den zuerst Strindberg und dann Wirth als den echten Julleuchter ausgaben. So steht das auch in Wikipedia - es fehlen nur die Literaturangaben, Links und sonstigen Belege. ;)

    Ich würde die Existenz des schwedischen Original aus der frühen Neuzeit fast glauben, wenn man mir wenigstens ein Foto des alten Kerzenständers verlinken würde.

    Selbst im gut informierten Blog des Archäologischen Freilichtmuseums Oerlinghausen ist schwedische Original unbekannt.

    Vorbild ist der Nachbau Herman Wirths eines schwedischen Leuchters aus dem 16. Jhd., den Wirth als „urgermanische“ Tradition interpretiert.

    Jedenfalls basiert das ganze auf der Schwurbelei eines Schweden, aufgegriffen von einem schwurbelnden niederländischen Nazi.

    Die Verwicklung schwedischer und niederländischer Schwurbler in die Sache erschwert jedenfalls die Recherche erheblich.

    Irgendein wahrer Kern ist für mich bis jetzt nicht ersichtlich.

    Bartperlen kommen in Tolkiens Büchern nicht vor. Die Zwerge stecken laut Tolkien ihre überlangen Bärte einfach am Gürtel fest, damit die Langbärte nicht auf dem Boden schleifen. (Warum macht das heute niemand nach?)

    Der Bartperlentrend unter Zwergen kam wahrscheinlich erst mit TableTop und Tischrollenspielen. Ein frühes Beispiel ist Zwerg aus Spiel Heroquest (1989). Er wäre auch schon der älteste mir bekannte Nachweis für Bartperlen.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Modetrend erst durch die Filmreihen "Herr der Ringe" (2001-2003) und "Flucht der Karibik" (ab 2003) populär wurde. Beide Fantasy-Film-Reihen waren innerhalb der sogenannten "Mittelalter"szene ziemlich einflussreich und stilprägend.


    Die Figur Jack Sparrow aus "Fluch der Karabik" plagiiert nachweislich den Kleidungstil des Gitarristen Keith Richards von den Rolling Stones. Jack Sparrow ist die Piratenversion von ihm. Der echte Richards trägt aber üblicherweise keinen Bart, jedoch exzentrischen Perlenschmuck irgendwo am Kopf. Das hat also eigentlich nichts Piraten zu tun, sondern kommt ursprünglich aus dem Rock n Roll.

    Die Hobbit-Filme (2012-2014) haben das Thema Bartperlen wieder aufgegriffen und noch stärker bedient. Gleichzeitig hat es auch die Serie Vikings (2013-2020) die Bartperlen übernommen, aber zu dem Zeitpunkt waren die Bartperlen längst unter Mittelalter-Darstellern etabliert.

    Eine Besonderheit sogenannter "Bartperlen" ist der große Innendurchmesser. Anfangs wurden noch handelsübliche Glasperlen mit viel Mühe eingefädelt, aber vor ein paar Jahren muss irgendwer auch den Trichter gekommen sein, spezielle Metallperlen mit klischeehaften keltischen und nordischen Motiven herzustellen.

    Wegen weiterer Sprachverwirrung:

    Was ist eigentlich ein Gabelbart?

    Das ist natürlich der Beiname des dänischen Königs Sven I.

    Auf Dänisch heißt er aber Tveskæg. Google hat mir das als "Zwei-Bart" übersetzt. (Ich kann in Wirklichkeit kein Dänisch.)

    In der Historienmalerei trägt er meistens einen auffällig gegabelten Rauschebart.

    Auf seinem Münzporträt trägt er jedoch nach meinem Eindruck einen gepflegten D’Artagnan-Bart.

    Sweyn_Forkbeard_coin_%28cropped%29.jpg

    Bildnachweis: Wikipedia

    Es kann jedenfalls niemand behaupten, es gäbe keine Quellen zur Bartmode der Wikingerzeit. Von Perlen im Bart fehlt jede Spur.

    Natürlich hat die völkischer Esoterik das Hochmittelalter nicht verschont.

    Der Templer-Orden und der Deutschen Orden sind in den völkischen Schwurbeleien eigentlich immer mit verwurstet. Bei Neutempler-Orden, Deutscher Orden, Germanenorden usw. sind die Ritterorden immer das eigentliche Vorbild. Von den Ariosophen gab es auch die aberwitzige Behauptung, das Hakenkreuz sei ein geheimes Templerzeichen.

    Auch im aktuellen Rechtsextremismus gibt es immer wieder Bezüge zu den Templern.

    Ein Beispiel für ein frei erfundenes Templer-Symbol wäre das im 19. Jahrhundert vom Verschwörungstheoretiker Elipas Levi geschaffene Bild des Baphomet in Teufelsgestalt.

    Wenn die Hochmittelalter-Darstellerszene die völkischen und esoterischen Deutungen nicht nachahmt, ist das eine gute Sache.

    Die Hakenkreuze in der realen Kunstgeschichte des Hoch- und Spätmittelalters wäre noch ein anderes Thema, in dem ich aber nicht so tief drin bin.

    Thirk

    Die Vorstellung, der Hammer stünde für "männliche Tatkraft" (Zitat aus "Odin mit uns!"), geht wahrscheinlich auf ein Zitat von Ludwig Fahrenkrog zurück. Fahrenkrog war Anfang des 20. Jahrhundert Gründer, Vorsitzender und Chefideologe der Germanischen Glaubensgemeinschaft. Logo dieser kleinen völkisch-esoterischen Splittergruppe war eine Kombination aus abgerundeten Hakenkreuz und Thorshammer. Laut Fahrenkrog wäre das "Hakenkreuz" ein altes Sonnensymbol bzw. "eine heilige Rune der Germanen" und stünde für den Kampf für das "Licht", während der Hammer für "Tat und Tapferkeit" in diesem Kampf stünde. Thor und Tyr stünden für diese Tatkraft und seien, so Fahrenkrog mit der Rune "T" abzukürzen. Die falsche Schreibweise Thors und seine Behauptung das Hakenkreuz sei eine Rune basiert auf erfundenen Runenalphabeten der völkischen Esoterik. [Jener Unsinn ,Thor in Runeninschrift ohne þ (entspricht dem th-Laut) zu schreiben, wird vom Neonazi-Modelable Thor Steinar fortgesetzt.]

    Der völkische Publizist und Multifunktionär Theodor Fritsch verwendete um 1900 den Thorshammer als Erkennungszeichen, etwa als Logo seiner antisemitischen Zeitschrift "Der Hammer" und des "Hammer-Verlages". Dieser Hammer hat jedoch keine große Ähnlichkeit mit den wikingerzeitlichen Hammer-Amuletten. Sein antisemitischen Verein "Reichshammerbund" und sein Geheimbund bzw. Terrororganisation "Germanenorden" verwendeten meist zusätzlich zum Hammer das Hakenkreuz oder nur noch das Hakenkreuz. Beide Organisationen gelten als Vorläufer der NSDAP, in der Thors Hammer keine Rolle mehr spielt.

    Die Aussage, dass der Thorshammer "vor allem als Frauenschmuck diente", steht nicht im Widerspruch, dazu, dass Thorshämmer in Männergräbern vorkommen. Männergräber mit Thorshämmern sind dann eben eher die Ausnahme.

    Der Thorshammer ist kein Einzelfall. Martialische Kettenanhänger und Miniaturwaffen kommen während der Wikingerzeit vor allem in Frauen- und Kindergräbern vor.

    Bei modernen "Wikingern" besteht zwar ein besonderer Drang prunkvolle Ketten zu tragen, aber mit Politik hat das meines Erachtens nichts zu tun. Ein romantisierender Blick auf die Vergangenheit steckt auf jeden Fall dahinter.

    Die besondere Gender-Problematik beim Thorshammer ist übrigens schon im Edda-Lied Thrymskvida ein Thema. In dieser isländischen Sage muss Thor erst Frauengestalt annehmen und den Riesen Thrym heiraten, um seinen Hammer zurückzubekommen. 8o

    Glücklicherweise ist der Thorshammer für die rechtsextreme Szene gar nicht so interessant.

    Die militanten Hammerskins ahmen in ihrem Logo zwei Zimmermannshämmer aus einem Musikvideo von Pink Floyd nach. Da die Hammerskins in Deutschland verboten sind, ist auch ihr Logo verboten. Die beiden Zimmermannshämmer nehmen zusammen mit dem Zahnrad bei den Hammerskins Bezug auf die Zugehörigkeit der Arbeitsklasse. Mit nordischer Mythologie haben diese Hammer nichts zu tun.