Grubenhaus am Petersteich

Von 2002 bis 2010 wurden jedes Jahr im Sommer und Herbst unter der Leitung der Kreisarchäologie Helmstedt Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei wurden gezielt mehrere Grubenhausgrundrisse ausgewählt, die vermutlich zu einem Gehöft gehört haben. Nach dem Abtrag des Mutterbodens zeichnen sich im hellen Sand und Kies des Untergrundes die Grundrisse der verfüllten Hausgruben deutlich ab.

Auf den bislang untersuchten 1200 m² des Siedlungsareals konnten 14 teilweise mehrfach umgebaute Grubenhäuser sowie zahlreiche andere Befunde freigelegt werden.

Erstaunlich ist die große Dichte und Anzahl der Grubenhäuser. Auffällig sind auch ihre vielfachen Überschneidungen. Bei vorsichtiger Hochrechung der erzielten Ergebnisse auf die Gesamtfläche ist unter Berücksichtigung der Umbauphasen von einer Gesamtanzahl von ca. 400 - 500 Grubenhäusern auszugehen.

Zur Überraschung der Archäologen sind die Siedlungsspuren noch sehr viel vielfältiger als auf dem Luftbild und dem Magnetometerbild zu erkennen. Neben Grubenhäusern sind Speichergebäude, Pfostenstandspuren, Herdstellen und Öfen erfasst worden. Zeitlich gehören die Funde in das Hochmittelalter (ca. 900 bis 1200 nach Chr.). Die Häuser sind in diesem Zeitraum mehrfach erneuert worden.