Beiträge von Leopold von Hals

    Wenig Geld und historisch korrekt geht, hängt aber vor allem vom eigenen Anspruch ab.

    Natürlich kann man Wollstoff für 40€/m und mehr kaufen und selbst färben.

    Ich selbst fahre ein Mal im Jahr nach Wels /OÖ zu einem großen Textilhändler.

    Da habe ich naturfarbene reine Seide für 20€/m, rote Seide mit 10% Baumwolle zum selben Preis und Wollstoffe, angefangen von 100% Wolle, aber auch mit bis zu 20% Viskoseanteil für je 16€/m ergattert.

    Bei normaler Webart sind die Beimischungen nicht wirklich zu erkennen, sparen aber einiges an Geld.

    Wichtiger sind für mich persönlich der Schnitt und das stimmige Gesamtbild.

    Dazu gibt es in einschlägigen Onlineshops auch immer wieder Aktionen, wo man halbwegs passendes Schuhwerk ab 30€ bekommt.

    Investieren muß man, wenn man "gut" aussehen will, aber so oder so

    Entweder Geld in teure Stoffe und Utensilien oder Zeit für die Suche nach günstigen Alternativen und die eventuell nötige Nacharbeit.

    Gerade im Historismus wurde fleissig verändert und interpretiert.

    Schwierig da wirklich Informationen zu finden ohne sich kritisch damit auseinanderzusetzen.

    Danke.

    Wie schon erwähnt bin ich etwas verwirrt, da es eben auch auf Grabplatten im fraglichen Bereich der Damenbekleidung manchmal sehr kunstvoll ausgestaltete Schmuckstücke zu geben scheint, die bei der sonstigen Detailtreue eher unwahrscheinlich als bloße Borte anzusehen sind.

    Und deshalb fragte ich ja, ob jemand Literaturtipps hat, weil ich mich eben auch kostümkundlich weiterbilden möchte.

    Danke, Plattengürtel und Tassel samt Scheiben habe ich gerade noch erkannt.

    Mir geht es um das, was Du als Borte bezeichnest.

    Klingt für mich insofern logisch, als dass eine Borte in dem Bereich, in dem beim Oberkleid die Knöpfe sitzen wohl weniger nach unten zieht als eventuelle Schmuckstücke.

    Allerdings findet sich auch auf einer der "Weeper" - Figuren auf dem Grab der Katherine Mortimer eine Dame, bei der diese Borte sehr plastisch wirkt.

    Bei den anderen Figuren sind zwar bspw die Knöpfe relativ groß dargestellt, aber trotzdem verwirrt mich das 😂c6720788a3c635a6e262b7dd91ba527d.jpg

    Ich bin jetzt verwirrt. Suchst du nach Belegen, Beinlinge, an einem Kittel zu befestigen? Wenn ja, dann muss ich dich enttäuschen.

    Danke.

    Wie ich glaube ich schon mal erwähnt habe bin ich kostümkundlich nicht so bewandert, wie Du vielleicht schon bemerkt hast 😂

    Dann werde ich einfach mein "Hosenwams" von früher noch etwas weiterverwenden bis meine neuen Kostüme fertig sind.

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    Ich habe mal etwas rumgestöbert und als Beispiel ein Foto von austriaforum.org verwendet.

    Hier zu sehen ist Katharina von Luxemburg Ehefrau des Herzogs Rudolph IV. Von Österreich.

    Immer wieder fällt mir auf Grabmälern diese Art Zierat auf, mal mit heraldischen Motiven, mal mit einer Reihe von etwas, das man etwa bei armourandcastings als Broschen findet.

    Hat jemand freundlicherweise Literatur zu dem Thema?

    Abseits von Kleidung, Rüstung/Waffen und Alltagsgegenständen bietet das Internet auch wissenswertes über die Entstehung des modernen Bayern, angefangen von den geografischen Gegebenheiten über die Besiedlung seit der Steinzeit, die baiuwarische Landnahme und das Werden der Landgerichte (auf denen viele Altlandkreise bis 1972 basierten) bis mindestens zum 19. Jahrhundert.

    In jedem Heft werden auch die wichtigsten Herrschaftsträger genannt und mit vielen Quellenangaben unterfüttert.

    Leider sind hier nur die vergriffenen Bände vorhanden.

    Historischer Atlas von Bayern - Vergriffene Bände

    Ich mal wieder...

    Ich hatte ja vor einer Weile eine Frage bezüglich meines Kittels/meiner Cotehardie gestellt und in einem anderen Beitrag meine ersten selbstgenähten Hosen vorgestellt.

    Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen, den "dezent" zu kurzen Kittel etwa auf Taillenhöhe abzuschneiden und, wie es im Schnittmuster als Möglichkeit vorgegeben ist, mit einem angesetzten Rock bis Mitte der Oberschenkel zu verlängern.

    Ist vielleicht nicht historisch korrekt, aber günstiger als das Teil wegzuschmeißen.

    Aber nun zu meiner neuen Frage:

    Bisher habe ich die Hosen an einer separaten Weste angenestelt, würde die aber nun gerne direkt am Kittel befestigen, wie es wohl am bekannten Pourpoint des Charles de Blois gemacht wurde.

    Gibt es dazu Belege oder praktische Erfahrungen?

    Auch von mir ein Willkommen aus der "unteren" Ecke von Niederbayern!

    Meine Frau Anna von Magdeburg und ich wohnen in Simbach am Inn, unsere Darstellung hat ihren Mittelpunkt in Hals bei Passau in der Zeit von 1360-1375.

    Und da du aus der Nähe von Straubing kommst: Wir sind eine kleine Interessengruppe, die sich für die Geschichte der Grafschaft Hals interessiert, wozu, als Erbe von den Grafen von Leonsberg, auch Aiterhofen gehörte.

    Wenn dich die Zeit interessiert können wir dir gerne ein paar Infos zukommen lassen.

    Hosen
    Damit sind die für Männer bis über den Oberschenkel, für Damen bis übers Knie reichenden Wollröhren gemeint, die bei Damen immer, bei den Herren teilweise auch einen Fußteil haben. Für Herren ist statt des Fußteils auch ein Steg unter dem Fuß möglich. Der mittelhochdeutsche Begriff "hosen" entwickelt sich zu dem modernen Wort Hose weiter und daran erinnert noch der etwas altmodische Begriff "ein Paar Hosen" - waren halt ursprünglich zwei Einzelteile. Der heute in der Szene oft verwendete Begriff "Beinlinge" ist eher modern.

    Dazu ist zu bemerken, dass im Englischen die ursprüngliche Wortbedeutung als Bezeichnung für einen Schlauch überlebt hat.

    Jahrelang dachte ich mir, dass die Engländer spinnen, wenn sie mit was Feuer löschen, das wir an den Beinen tragen 😂

    Ich bin kostümgeschichtlich nicht so bewandert, aber zumindest für Männer war der Gardecorps ja ein Reisemantel.

    Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Damen in der Zeit nicht gereist sind, allerdings wird sich die Mode vielleicht eher in Richtung Pelicon oder ähnlichem entwickelt haben, der ja mit der Schleppe doch etwas "wertiger" aussieht.

    Na das sitzt doch schon super! Und eine wunderbar knallige Farbe .... :love:
    Hast Du den Fußteil mit Sohle oder mit Naht unter dem Fuß genäht?

    Danke, ich hatte als Vorlage Hosen aus etwas dehnbarerem "Plastikbrokat" aus meinen "soooo genau nehm ichs dann noch nicht" - Tagen, die ich mit zwei Zentimeter Zulage pro Seite nachgeschnitten habe.

    Und die Farbe... Ich will einfach bei mir in der Gegend zeigen, dass es nicht tiefrot, dunkelblau oder gar braun sein muss 😂.

    Die Hosen sind mit Sohle, da auch die Vorlage eines, allerdings lederne, Sohle hatte.

    Wenn das erste Paar fertig ist folgt noch das Gleiche in dunklerem Grün und danach, wenn ich mit der

    ersten Kleidungsgarnitur fertig bin, ein Paar mit Spitze und Ledersohle, allerdings werde ich mir dazu noch Tipps holen müssen.

    Ich arbeite an was - noch - unsichtbarem:

    Basis unserer Darstellung ist die Grafschaft Hals, und da trag ich ein wenig an Literatur zusammen.

    Aktuell bin ich bei den Grafen von Stirn-Altendorf-Leonsberg angekommen, deren letzte Vertreter Erbverträge mit den Grafen Albert und Alram von Hals, andererseits mit den bairischen Herzögen abgeschlossen haben, wobei letztere aber ihre Ansprüche als Ausgleich für geleistete Dienste an die Halser abtraten.

    Leider ist in der bekannteren Literatur dazu aber die Herkunft mancher Herrschaften und Hofmarken nicht mal erwähnt 😕

    Danke, das Wort Schecke wollte mir absolut nicht einfallen.

    Und ja, das Kleidungsstück ist in der Länge sehr knapp, da ich etwas blauäugig gemessen habe.

    Dafür passt es ansonsten mit einer Probeschnürung (meist sieht man die Schecke ja nur geknöpft) wie angegossen.

    Und eine Antwort wie deine habe ich befürchtet.

    Allerdings gibt es im Schnittmusterbogen eben auch die Variante, ab der Taille einen "Rock" anzubringen, weshalb ich eben fragte, ob das nicht auch weiter unten möglich wäre.

    Naja, für kleinere "Mittelalter"märkte wird der erste Versuch reichen und für den zweiten weiß ich 's dann.

    Danke!

    Räumlich spielt sich die Darstellung im Eck Niederbayern-Böhmen-Österreich ab, zeitlich ist der Krieg zwischen Wittelsbachern und Habsburgern um Tirol (1363-1369) der Rahmen.

    (...) die Krempe des Eisenhuts diente ja vornehmlich dazu, Schwerthiebe von oben abzuleiten, was für Ritter zu Pferde eher weniger Gefahr darstellte.

    Richtig. Jedoch kämpften Ritter nicht immer und überall aufgesessen. Für einen Kampf zu Fuss, oder ein Belagerungs-Szenario könnte ein Eisenhut durchaus auch seine Vorteile haben. Mehr Luft, mehr Sicht, mehr Akustik.

    Nur mit den Belegen sieht es halt ziemlich mau aus... ich halte es nicht für ausgeschlossen (siehe mein Verweis auf Kaiser Maximilian) aber die Regel war es wohl nicht. Im Hochmittelalter wohl noch weniger, als in den Jahrhunderten danach.

    Ja, das stimmt, ich persönlich habe auch in der Feldschlacht lieber Eisenhut getragen aus den genannten Gründen, aber ich bin auch keine Pizza, da nicht belegt 😂

    Aber ernsthaft: leider ist die Lage was Quellen und Literatur anbelangt sehr dünn, da zumeist nur "Prunkstücke" erhaltens- und erwähnenswert schienen.

    Und deshalb meine persönliche Meinung: gibts potentiell was auf den Deckel lieber den Eisenhut tragen, zumal der Variantenreichtum etwa im 14. Jahrhundert auch ritterliche Exemplare zulässt statt der einfachen Massenfertigung bspw für städtische Milizen.

    Und ich kann mich erinnern dass in einem der Lehnhart-Bücher der Eisenhut eines französischen Königs abgebildet ist, aber da muss ich nochmal nachschauen.

    Ritter waren in der Regel besser gerüstet als Fußvolk, daher reichte nach abwerfen des Topf-/Kübelhelms oft die eiserne Hirnhaube bzw die Beckenhaube, was man öfter bei Miniaturen sieht; die Krempe des Eisenhuts diente ja vornehmlich dazu, Schwerthiebe von oben abzuleiten, was für Ritter zu Pferde eher weniger Gefahr darstellte.

    Manche Leute haben ihre Siegel während ihre Lebenszeit mehr mals geändert. Dazu haben waren Siegeln nicht erblich. Ich glaube nicht das die wie Wappen gesammelt waren.

    Andererseits, ist Siegelkunde seine eigene Forschungsgebiet. Es gibt bestimmt moderne Werke die Siegeln gesammelt haben.

    Ich bin nur relativ regional unterwegs, dafür aber über einen Zeitraum von 300 Jahren, und ich kenne nur eine Person, welche ihr Siegel mehrmals wechselte: Albert III. von Hals.

    Bis 1268 siegelte er mit seinem Wappen, einem Balkenschild.

    Nach der Heirat seiner Nichte mit Konrad von Haarbach und königlicher Erlaubnis der gegenseitigen Erbfolge wurden im Siegel beide Wappen unter einem Helm mit offenem Flug vereint.

    1280, nach der Standeserhebung zum Grafen änderte sich nur die Siegelumschrift.

    Hast du da weitere Beispiele?