Beiträge von Manuela

    Ich hab das Nadelbinden Thema bisher noch nicht gefunden, deswegen mache ich hier mal neu auf.
    Ich hoffe, hier unter uns sind NadelbinderInnen, die sich vielleicht auskennen. Ich kann es leider noch immer nicht wirklich, weiß aber, dass man Löcher stopfen kann und sie nicht aufribbeln wie bei einem gestrickten Werk. Jetzt habe ich hier Kniestrümpfe von meinem Kind. Leider wachsen die ja immer so komisch, dass bedeutet das Fußteil ist mittlerweile zu klein und zu eng, aber die Wade passt noch super.
    Wäre es möglich, den Fuß abzuschneiden und einen neuen anzunadeln? :/ wird das was? Hat das schonmal jemand gemacht?

    Da ich demnächst wieder viel mit dem Auto unterwegs bin, brauche ich neuen Input :) ich liebe Hörbücher auf langen Strecken und hätte mal wieder Lust auf "Historische Schinken".
    Hat jemand von euch noch Tipps für Bücher/Hörbücher bei denen sich nicht aus Entsetzen die Fußnägel hochrollen, wenn man ein wenig im Thema ist? Soll schon ein Roman sein, aber halt nicht ganz so unglaublich fies bei der Darstellung der Geschichte/Klamotten/Leben etc....kann von mir aus auch mal kitschig sein :D

    Rebecca Gable, Andrea Schacht und das ein oder andere von Sabine Ebert hab ich alle durch. Ken Follet mag ich nicht mehr so :/ habt ihr noch Tipps?
    Gerne querbeet durch die Geschichte bis zum 19 JHD oder so.

    Findest du? Spannend, ich hatte in den letzten paar Jahren einen anderen Eindruck.

    Ich meine ja auch die Zeit so um 2010 rum oder so. Wann genau weiß ich nicht mehr, aber damals war das Mittelalterforum noch deutlich weniger historisch unterwegs. Nach meinem letzten Rauswurf bin ich dann auch lange fern geblieben und erst wieder gekommen, als es sich gewandelt hatte.

    Ja dieses Geläster gibt es aber leider auch schon sehr lange. Es gibt auch Gruppen, die zuerst deine Hilfe annehmen, und dann plötzlich meinen besser zu sein, weil man ja "oben angekommen ist" und dich dann mit dem Hintern nicht mehr anschauen und/oder schlecht über dich reden. Hab ich auch schon mehrmals erlebt.
    Aber das ist halt ein "menschliches" Problem. Ich hab mir mit der Zeit meine Blase gesucht, in der es auch anders geht. Zum Glück gibt es ja auch Darsteller/innen, die durchaus historisches Interesse haben, aber dabei auf dem Teppich bleiben und nett zueinander sind.

    Zitat

    Hab sogar das Gefühl, dass es diesbezüglich immer schlimmer wird und sich die Fronten verhärten...

    Ich glaube nicht. Kommt einem vielleicht so vor, aber das ist schon sehr lange so. Als ich angefangen habe (2004) und dann langsam weg vom Gromi gewandert bin (2007) war es auch schon so. Das waren die Fronten auch recht hart. Da ist man auch schon mal recht zügig aus dem alten Mittelalterforum rausgeflogen, wenn man "zu A " war. Es sind auch damals schon Gruppen am Anspruch zerbrochen, weil die einen sich anders entwickelt hatten als die anderen.
    Aber ich denke, das ist irgendwie auch normal. Man steigt gemeinsam mit einer "schönen Idee" ein. Die einen haben dann Interesse daran weiterzuforschen und auszuprobieren, dadurch entwickelt sich dann der Anspruch. Manchen reicht weiterhin das "lustige Kostümcamping" oder man hat einfach nicht das Interesse es genauer zu machen. Wie in jedem Hobby liegen die Schwerpunkte da unterschiedlich.
    Durch die Möglichkeiten von sozialen Netzwerken wird das ganze nun halt noch etwas breiter getreten.
    Damals gab es vielleicht 3 Foren zum Austausch, da sind die Möglichkeiten heute einfach größer. Aber es gab auch damals schon Gromis, die grundsätzlich jeden anmaulten der mehr Anspruch hatte und es gab auch A-Päpste, die über jeden Gromi hergezogen haben. Ich finde eher, dass heute etwas mehr "miteinander" ist. Wie man hier an dem Forum ja auch sieht. Wenn man sein Hobby korrekt benennt, kann man sich auch verstehen. Im alten Mittelalterforum hat das nicht funktioniert.

    Hier wird alles geflickt. Nur wenns kleine Löcher sind (Brandlöcher o.ä.) dann stopfe ich es mit farblich passendem Garn.
    Gerade Fußteile von Beinlingen und auch Strümpfe haben hier alle schon mehrere Flicken. Meine nadelgebundenen Strümpfe hab ich mir wieder "zunadeln" lassen. Das ist saupraktisch :)

    Ich bin auf der Suche nach Abbildungen von Handstickrahmen aus dem 13. Jhdt.
    Ich hatte vor vielen Jahren mal für 1380 recherchiert und aus der Zeit habe ich noch einen rechteckig gesteckten Rahmen. Ich finde aber meine Mappe dazu leider nicht mehr und bin auch nicht sicher, ob da viel fürs 13. dabei war. Meine Tochter möchte sich gerne im Sticken versuchen und ich überlege ob der alte auch fürs 13. taugt......

    Ich wollte in meinen guten Gürtel nie mehr als 1 Loch haben, aber spätestens nach 2 Schwangerschaften sieht er nun auch aus, als wäre er ein gekaufter mit vorgefertigten Löchern. Ich denke einfach, auch damals gab es Gewichtsabnahmen und dann mit besserer Ernte auch mal wieder etwas mehr auf den Rippen? Oder auch, wenn man bei Kälte mehrere Schichten anzieht und dann den Gürtel drüber, da brauchts dann ein anderes Loch als im Sommer.....

    Bei uns nebenan gibt es das Dorf "Todtenmann". Woher der Name kommt, habe ich leider noch nicht herausgefunden. Daneben ist "Amtsknechtswahn" was ich immer lustig fand und dachte irgendein Amntsknecht war da mal im Wahn 8o aber es kommt dann doch ursprünglich vom Wahnbach, der dort fließt und der Amtsknecht der Gemeinde wohnte im 17. Jhdt dort.
    Veränderungen der Namen sind auch nicht immer vorteilhaft. Zu St. Augustin hier in der Nähe gehört der Teil "Mülldorf", was früher mal Oeckmüllendorp oder Mölendorp von einer Wassermühle der Siegburger Abtei kam. Klang irgendwie schöner ;)

    Gute Idee! Ohne Listen wäre ich verloren =O ich mache mir auch für alles eine Liste, sonst wäre ich auf einer Veranstaltung und die Hälfte würde fehlen.
    Jetzt im Vorfeld sind erst mal die Kinderklamotten dran, das dauert immer am längsten, weil die Biester zu schnell wachsen ;( da muss immer viel ersetzt werden, insbesondere nach Schuhen sollte man frühzeitig Ausschau halten. Das starte ich meist im März. Zu früh geprüft wachsen sie wieder zu viel bis zur ersten VA und zu spät klappts am Ende nicht mehr rechtzeitig.

    Dann alle Klamotten nach Flickstellen durchsehen, Lederwaren checken und fetten.
    Die Keramik, die nicht im Hausgebrauch ist, mal durch die Spülmaschine jagen, Holzwaren ölen
    Luftmatratzen checken, Decken waschen
    Alle Schlaufen an Zelt und Segel prüfen, ggf. ersetzen
    Heringe und Spanner nach Verlusten durchschauen (irgendwie werden die immer pro Saison weniger :/ )
    Holzeimer und Daubenschalen wässern

    ....

    Ich denke, das ist durch alle Zeiten gleich. Wie heute auch, da finde ich den Förster im Smoking wirklich recht anschaulich :D
    Mich persönlich stört es sehr, wenn so etwas sehe. Ich selber habe aber auch keine wirkliche "Prunkklamotte", das wäre wie mit den Perlen und den Säuen :D denn wie Silvia sagt, mit schmutzigen Händen in der guten Klamotte ist auch irgendwie doof. Da ich entweder am Färbetopf stehe oder in der Küche, bin ich eher selten sauber genug zum sticken oder was auch immer.

    So eine "Mittelschichtklamotte" eignet sich da eher, wie Silvia A. auch beschreibt. Wenns nicht gerade der Hochadel ist, kann man auch mal in der Küche mit anpacken oder eben am Display sitzen und was zeigen. Ich denke, man muss halt vorher gut überlegen = "was will ich machen?" und sich dann dazu passend kleiden.

    Unsere Große war mit 3 Monaten zum ersten Mal mit auf einer Veranstaltung und trägt von Anfang an Leinen und Wolle. Das hat auch nie Diskussionen gegeben, vielleicht auch weil wir schon mit Wolle/Seide Bodys angefangen haben ^^ wir schauen halt, dass es weiche Wollstoffe und kein kratziges Leinen ist.
    Beide lieben ihre Mittelalterklamotten und haben sie auch in der Pandemie als nix los war immer mal wieder angezogen.
    Unsere "Kompromisse" waren Lederschlupfschuhe als sie noch winzig waren statt wendegenähter Schuhe und bei schlechtem Wetter Matschhose und Gummistiefel unter den Kleidern (grundsätzlich denke ich, was unsichtbar drunter ist, geht niemanden was an.....dazu zählen auch Windeln)
    Jetzt trägt eine immer "Fakestrümpfe" (Strümpfe mit Steg statt Fußteil), weil sie irgendwie sonst immer Probleme mit den Schuhen hat. :rolleyes:

    Getragen haben wir sie als sie klein waren in einem Leinentragetuch oder im schönen Didymos im Naturlook. Trinkflasche war in Leinen eingenäht, damit es nicht so direkt ins Auge fällt, wenn sie mal rumsteht.

    Sie haben beide Holzschwerter und kloppen sich gern mit den großen Jungs, aber auch echte Messer, um in der Küche zu helfen. Wenn sie mal Lust haben mit ins Schlachtgetümmel zu gehen, dann gibts halt noch ne Jungsklamotte dazu. Da dürfen unsere auch alles sein was sie wollen.

    Probleme mit der Wollklamotte ist meiner Meinung nach oft ein "eingeredetes" Problem. Wenn man sie von Anfang an einfach trägt (auch vorgelebtes wird nachgemacht ;) ) ohne groß rum zu diskutieren ob da was kratzen könnte, geht das meist auch. Wenn das Kind Ausschlag bekommt und sich immer kratzt ist das was anderes.....aber eher selten.

    Ist zwar kein Mittelalter mehr, aber vielleicht dennoch interessant. An sich hat das Stadtmuseum in Siegburg auch sehr viel Keramik des Mittelalters zu bieten.
    Hier ist es nun eine Sonderausstellung, bei der Ilja Frenzel auch Vorführung am historischen Töpferrad macht.

    Vorführung am historischen Töpferrad

    mit Töpfermeister Ilja Frenzel

    So., 26. März 2023, 15:00 Uhr (Eintritt frei)
    Di., 11. April 2023, 15:30 Uhr (5 € inkl. Museumseintritt)
    Sa., 10. Juni 2023, 15:00 Uhr (5 € inkl. Museumseintritt)


    Momentaufnahme: 11. April 1588

    Steinzeug aus der Siegburger Töpferwerkstatt des Berthram Knütgen

    26. März bis 25. Juni 2023

    Im Frühjahr 1588 wurde im Zuge der Brandschatzungen im Truchsessischen Krieg das Haus Aulgasse 8 in großem Maße beschädigt. Das Haus gehörte dem Siegburger Töpfermeister Berthram Knütgen, der dort wohnte und gleichzeitig dort auch seine Werkstatt betrieb. Zu dieser Werkstatt gehörte neben dem eigentlichen Werkraum mit den Töpferrädern auch mehrere Schuppen zum Trocknen der Gefäße und zur Lagerung vor dem Verkauf. Es handelt sich um die einzige bisher archäologisch erforschte Siegburger Töpferwerkstatt eines frühneuzeitlichen Steinzeugtöpfers. Die Brandbeschädigung des Jahres 1588 lässt sich im archäologischen Befund sehr gut nachvollziehen. Die Funde aus der älteren Brandschicht in Lagerschuppen 1 stellen eine komplexe Zeitaufnahme getrockneter Gefäße aus dem Winter 1587/88 und einen größeren Vorrat an bereits fertig gebrannten und für den Versand bereitgestellten Gefäßen dar, der vollständig geborgen werden konnte.

    Die Ausstellung wird diesen Ablauf zur Fertigung eines Gefäßes vom Tonklumpen zum hochdekorierten gebrannten Gefäß veranschaulichen. Die bei den Ausgrabungen geborgenen Funde im Objektbestand des Stadtmuseums Siegburg und des LVR-LandesMuseums Bonn werden dazu erstmals im Zusammenhang präsentiert. Damit ergibt sich ein Fokus auf ein Gefäßrepertoire, das zeitgleich und zu einem großen Teil auch werkstattgleich angefertigt wurde. Zum ersten Mal ist mit dieser Momentaufnahme zu sehen, welche Siegburger Gefäßformen und -typen mit welchen Dekoren miteinander produziert und verhandelt wurden.

    Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.


    Link zum Museum: KLICK

    Surcot laufenich Konform, daß es auch als Arbeitskittel existierte. Ich nutze beim Färben immer einen eingesauten "Kittel", also Surcot. Schon alleine aus überlebensgründen. Wenn ich jedesmal meine Sachen einsauen würde, währe ich schnell durch meine Frau unter der Erde.

    Das wird es bei allen Berufsgruppen die sich schmutzig bei der Arbeit gemacht haben, gegeben haben.

    Bei den Papierschöpfern war es zum Beispiel eine grüne Schürze, die für ihren Stand vorgeschrieben war (15. Jhr.).

    Hm....aber gerade beim Färben versaut man sich doch auch oft die Ärmel? Ich habe zum Färben ein "Arbeitskleid", was halt seine (geflickten) Brandlöcher und diverse Färbespuren hat. Wenn ich nur einen Surkot anhätte, würde ich mir Sorgen um die Ärmel des "guten Kleids" machen 8| . Aber vielleicht bin ich auch einfach schmuddeliger als andere ^^

    Ich finde es bei verschiedenen Abbildungen immer schwierig, ohne den genauen Kontext zu sagen, was genau die Menschen da anhaben. Bei der Abbildung, wo ich meinte, es könne auch ein Gardecorps sein (Kapuze hab ich gar nicht drauf geachtet, das stimmt) könnte es vielleicht auch ein Waffenrock sein? Was genau soll dargestellt werden? Wer ist die Person und was macht sie da? Wenn man das genauer weiß, kann man auch immer etwas besser einschätzen, was gezeigt werden soll.

    Grundsätzlich sind sich halt viele Kleidungsstücke sehr ähnlich und unterscheiden sich oft nur in Farbe und Stoffqualität /Menge. Ein Schlupfärmelkleid zum Arbeiten ist einem Surkot mit Armen nicht unähnlich. Ein Waffenrock ähnelt einem Surkot, einem Gardecorp....deswegen denke ich, muss man halt immer genau hinschauen ...
    arbeitet der/diejenige? Egal ob mit Waffen oder Kochtöpfen ;) dann ist es sicher kein "Surkot" in dem Sinne des repräsentativen "guten Kleidungsstück" der betuchteren Menschen.

    Michael von Windeke Wie wärs denn mit dem hier? Rutland Psalter ist zwar England, aber 1260, und die Herrschaften scheinen Musiker/Schausteller zu sein, also definitiv kein Adel:
    https://www.pinterest.de/pin/380202393554154990/
    Und der Herr hier in Blau rechts im Bild ist der Saumlänge nach zu urteilen wohl auch bürgerlich (Kreuzfahrerbibel), allerdings auch militärisch, da hat man(n) wohl eher nicht so gern viel losen Stoff um sich herum...:
    https://www.pinterest.de/pin/380202393546153033/

    Zugegeben, beides nicht deutsch, aber immerhin zeitlich und vom Stand her passend.

    Trägt der Herr in Blau aus der Mac Bibel aber nicht eher einen Gardecorps? :/
    Beim Rutland Jung würde mich mal der Inhalt interessieren, was da dargestellt werden soll. Nach Adel oder generell "schick" sieht das zumindest nicht aus.

    Ich hätte auch noch eine deutsche Dame. Deckenmalerei Kirche Maria Lyskirchen in Köln.
    Katharinenlegende Mitte 13. Jhdt
    Link zur Kirche