Bei dem Thema kommt es meines Erachtens nach auch darauf an, was genau man vermitteln möchte. Möchte man das „typische“ Bild eines gewissen Standes in einer gewissen Region darstellen, sollte man Kompromisse auch ein absolutes Minimum beschränken und das auch nur, wenn es anhand der Quellenlage notwendig ist. Und in dem Fall sollte man auch so regional wie möglich bleiben und das dem Publikum auch so erklären.
Möchte man wiederum den Fokus der Vermittlung gerade auf einen solchen interkulturellen Austausch legen, ist es durchaus legitim, auf Grundlage von Quellen auch überregional einzelne Stücke zu mischen. Aber dazu ist dann natürlich auch der Stand zu wählen, der es sich leisten konnte, das zu tun. Und auch hier sollte das Publikum gezielt darauf hingewiesen werden.
Als Beispiel dafür:
Meine Birkadarstellung ist ein wohlhabender Händler und auf Basis von Grab 644 ist es legitim, auch Einflüsse aus z.B. Ungarn mit einfließen zu lassen. Da stimmt allerdings sowohl der Stand, als auch die Fundlage. Trotz allem weise ich aber eben darauf hin, dass es kein typisches Bild eines „normalen“ Schweden zu der Zeit war.
Für meine Darstellung als einfacher Nordwestslawen werde ich solche Einflüsse vermeiden, da ich ein allgemeineres Bild vermitteln möchte. Auch wenn die Quellenlage da nicht ganz einfach ist.