Halbkreismantel ein Untersuchungsbericht

  • Hallo zusammen!


    Ich möchte mir gerne einen Halbkreismantel fertigen, da er "einfach" zu nähen ist, dachte ich mir so.


    Vor dem Stoffkauf (hab ich immer noch nicht gemacht) kam die Recherche.


    Also mal flucks losgelegt und klasse es gibt da ja ne prima Quelle den Bockstenmann-Fund.


    Ein fast vollständig erhaltener Halbkreismantel einer Moorleiche war dann doch ein guter Anfang.


    Neben den Maßen und der Frage welcher Stoff zu nehmen ist (weiss ich immer noch nicht genau), kam mir die Frage in den Sinn, wie wurde der Mantel denn verschlossen?


    Meine Zeitstellung passt recht gut ( um 1350) zum Fund.


    Neben Fiebeln oder Fiebelartigen Verschlüssen kamen in der Zeit Stoffknöpfe aber wohl seltener Metallknöpfe in Frage. Gewandnadel?


    Da habe ich erstmal wenig gefunden und ich habe mich mit dem Fund mal genauer auseinandergesetzt. Alles Metall war vergangen, da wird es wohl mal weniger Hilfe geben. Manuscriptminiatures und die entsprechenden Quellen waren auch nicht so aussagekräftig. Holzknöpfe?


    Um es kurz zu machen, ich habe dann mal die dort zuständigen Archäologen angeschrieben und mal gefragt, was da Stand der Dinge ist.

    Nach ein paar Umwegen wurde ich an Leif Häggström verwiesen, der mir dann ein paar Dinge schrieb:


    - Der Mantel war wohl mit pflanzlichem Garn genäht, da kein Garn gefunden wurde. Alles Metall und Pflanzenfasern waren vergangen, nur Wolle und Leder wurde gefunden.

    - Der Mantel weisst keine Knopflöcher auf ( also keine Knöpfe)

    - Der Mantel zeigt keine Spuren von Beschädigungen im Verschlußbereich ( keine Gewandnadeln oder ähnliches, WTF? ;) )

    - Der Mantel war permanent vernäht, war mir neu ist aber in einigen Manuscripten zu sehen. (AHA!) an den zwei kleinen Schrägen am Halsausschnitt war der Stoff verbunden.

    - Durch ein paar Dateien, die mir zur Verfügung gestellt wurden ist es mir nun möglich einen Mantel zu basteln (falls ich jemals die Stoffrage klären kann)


    Image 06.03.23 at 18.10.jpg


    Der komplette Fundbericht kann ich gerne zur Verfügung stellen, er ist als pdf leider zu groß, um es hier hochzuladen.

    Bitte PN, wenn Interesse, Dopboxlink schicke ich dann...


    Gruß


    Christoph



    Quellen:

    manuscriptminiatures.com

    Hallands Kulturhistoriska Museum, Schweden (mit besonderem Danke an Leif Häggström, PHD

  • Wenn der Mantel da vorne fest vernäht war - wie passt dann der Kopf da durch die Öffnung?

    Hast Du einen Maßstab, wie groß die ist?


    Statt Knöpfen findet sich bei Mänteln in den Manuskripten immer mal wieder ein Verschluss mit Hilfe von zwei Bändern, die einfach verknotet / gebunden wurden.

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